Bericht von NWZ-online, Region Stadtland:

 

Alle Spinnräder frei von Manipulationen

WETTBEWERB Längster Faden bei Spinnmeisterschaft misst mehr als 64 Meter

 

In Aktion: Teilnehmer der Spinnmeisterschaft.  Bild vergrößern

RODENKIRCHEN - Eine aufwändige Spinnradkontrolle fand vor der 3. Nordwestdeutschen Spinnmeisterschaft am Sonnabend in der Markthalle in Rodenkirchen statt. Dabei überpüften die Webermeisterin Martina Ressel und Günter Lindeburg vom Schafzuchtverband alle Spinnräder der 37 Teilnehmer.
In den Vorjahren waren unerlaubterweise getunte Turbospinnräder eingesetzt worden, worüber sich einige Teilnehmer beschwert hatten. Die baulich veränderten Spinnräder erlauben ein schnelleres Spinnen und verzerren somit den Wettbewerb.
„Ich bin überrascht, wieviele unterschiedliche Modelle zum Einsatz kommen“, sagte Martina Ressel, die bei der Kontrolle keinerlei Beanstandungen hatte. Schon in der Ausschreibung zum Wettbewerb war auf das Problem hingewiesen worden und die Teilnehmer angeweisen, ihre Spinnräder nicht durch Veränderungen an den Geräten zu beschleunigen.
Auch in diesem Jahr mussten die Teilnehmer wieder zehn Gramm Wolle, diesmal von einem Coburger Fuchsschaf, in 15 Minuten verspinnen. Die Wolle ließ sich bestens verarbeiten und bereitete auch den Anfängern keine großen Probleme. Es entstanden erstaunlich dünne, aber äußerst reißfeste Fäden, die zwar nicht die bisherige Bestmarke von 70 Metern Länge überschritten, aber dennoch beim Sieger Stefan Körber aus Kemme immerhin 64,78 Meter maßen.
Der Vorjahreszweite erhielt einen Preis in Höhe von 150 Euro und einen Wanderpokal aus den Händen des Vorsitzenden des Schafzuchtverbandes Weser-Ems, Heiko Schmidt. Der Verband und der Verkehrsverein Stadland hatten wie in den Jahren zuvor die Spinnmeisterschaft organisiert und ausgetragen.
Die weiteren Sieger verlas Manfred Hadeler, stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsvereins, der den erkrankten Vorsitzenden Gerold Bartels vertrat. Auf dem 2. Platz landete Aukea Lindeburg aus Großefehn mit 62,06 Metern vor Inga Bens aus Oldenburg mit 53,76 Metern. Beste Teilnehmerin aus Stadland war Erna Timpe vom Spinnkreis Seefeld, die immerhin einen 46, 38 Meter langen Faden sponn.
Insgesamt nahmen acht Spinnerinnen aus der Wesermarsch teil. In der gut gefüllten Markthalle wurden an Ständen Schafsfelle, Wollprodukte, Wollteppiche und bunte Wollknäuel verkauft. Zur Mittagszeit gab’s Lammteller und Lammbratwurst im Außenbereich für das leibliche Wohl.

10.08.2009

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